Die Kupferspirale - Frauenarzt Dr. med. Wolfgang Vorhoff

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Die Kupferspirale

Die Spirale hat ihren Namen von der früheren Form, heute ist es jedoch eher ein T. Korrekt werden sie als Intrauterinpessar (IUP) bezeichnet (englisch als intrauterine device, IUD).

IUP werden unterschieden in Kupferspiralen, bei denen der senkrechte Schenkel mit Kupferdraht umwickelt ist und Hormonspiralen, die ein Gestagen (Gelbkörperhormon) abgeben.

Spiralen gibt es in unterschiedlichen Größen. Wichtig ist vor der Einlage durch eine Ultraschalluntersuchung herauszufinden wie groß die Gebärmutter innen ist und daran die Größe des IUP anzupassen. Spiralen, die Kupfer freisetzen, verändern wohl das Milieu in Gebärmutter und Scheide so, dass Spermien nicht überleben können bzw. nicht zur Befruchtung einer Eizelle fähig sind und dass eine evtl. doch befruchtete Eizelle sich nicht in die Gebärmutter einnisten kann. 

Eine Spirale muss vom Frauenarzt eingelegt werden. Der günstigste Zeitpunkt dafür ist während der Monatsblutung, da sich da der Gebärmutterhals ein wenig geöffnet hat und die Einlage daher weniger schmerzhaft ist. Die Meinung, dass die Spirale nur für Frauen geeignet sei, die schon Kinder geboren haben, ist veraltet und medizinisch überholt. 

Weil die Wirkung der Spirale nur bei korrekter Lage gewährleistet ist, sollte sie halbjährlich kontrolliert werden. Das wird gerne von den Frauen "vergessen" oder aus Kostengründen nicht machen lassen. Leider geht das auf Kosten der Verhütungssicherheit. Je nach Modell kann die Spirale 3 − 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben. 

Vorteil:
Langfristiger, sehr sicherer Schutz (Pearl-Index 0,3-0,8), kein Einnahmefehler möglich, komplett hormonfrei, daher auch für Frauen geeignet, die eine hormonfreie Verhütung wünschen oder brauchen. Sie kann auch in der Stillzeit und bei Raucherinnen über 35 Jahre eingesetzt werden, da sie das Thromboserisiko nicht erhöht.
Was nicht alle wissen: Nur die Kupferspirale ist auch zur Notfallverhütung bis zu 5 Tage nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr geeignet, im Gegensatz zur "Pille danach" sogar noch nach dem Eisprung und daher mit einer wesentlich höheren Sicherheit als die Pille danach (nämlich 99%!). (Gilt nur für die Kupferspirale!). 

Nachteil:
Verstärkung der Monatsblutung möglich, es wird eine gewisse Gefahr von Entzündungen der Genitalwege in der Literatur erwähnt, wirklich gute Daten dazu fehlen aber. Nach meiner Erfahrung in meiner Praxis sind Entzündungen sehr selten bzw. kommen auch nicht häufiger vor als bei Frauen ohne Spirale. 


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