Barrieremethoden - Frauenarzt Dr. med. Wolfgang Vorhoff

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Barrieremethoden

Die erste genaue Beschreibung eines Kondoms (auch Präservativ oder "Pariser" genannt) stammt aus dem Jahre 1564. Allem Anschein nach war sein ursprünglicher Zweck nicht die Empfängnisverhütung, sondern der Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Dennoch ist das Kondom eines der ältesten Verhütungsmittel und (derzeit noch) das einzige für den Mann. Im Zeitalter von AIDS hat es wieder an Aktualität gewonnen. Das Kondom ist derzeit das am zweithäufigsten verwendete Verhütungsmittel.

Kondome sind aus hauchdünnem elastischen Material, zumeist aus Latex. Wenn Allergien oder Unverträglichkeiten gegen Latex bestehen, kann auf latexfreie Kondome ausgewichen werden. Sie sind allerdings etwas teurer. Wichtig ist die Qualität der Kondome. Es sollten nur solche mit Gütesiegel verwendet werden, z. B. mit CE-Kennzeichen.

Vor der ersten Anwendung sollte man sich in einer stillen Stunde mit der Handhabung vertraut machen. Denn obwohl das Prinzip einfach ist – das Kondom wird über das steife Glied gestreift – gibt es doch einige Fehlerquellen.

Über Apotheken ist auch ein Kondom für die Frau erhältlich. Es ähnelt einem herkömmlichen Kondom, besitzt aber zwei flexible Ringe: Einer wird in die Scheide in die Nähe des Muttermundes geschoben, der andere bedeckt die Schamlippen und verhindert, dass das Kondom ganz in die Scheide rutscht. Dieses Kondom für die Frau gilt als ziemlich sicher (Pearl-Index 1 - 2).

Das KondomVorteileVorteil:
Einfaches, gut verfügbares, relativ billiges und mäßig sicheres Verhütungsmittel (Pearl-Index 2 - 12), gewährt einen gewissen Schutz vor der Übertragung von Geschlechtskrankheiten.

NachteileNachteil:
Muss vor dem Geschlechtsverkehr übergestreift werden, was evtl. als störend empfunden wird, der Gefühlseindruck kann verändert sein. Selten Unverträglichkeitsreaktionen.

Verhütung mit dem Scheidendiaphragma
Scheidendiaphragma

Das Scheidendiaphragma, auch Scheidenpessar genannt, besteht in erster Linie aus einer flexiblen Gummikappe. Damit die Gummikappe auch sicher hält, ist sie von einem Gummiring umgeben, in den eine Feder eingearbeitet ist. Das Diaphragma bildet eine mechanische Barriere, welche die Spermien daran hindert, in die Gebärmutter zu gelangen.

Vor Einlegen in die Scheide wird das Diaphragma mit einem Spermizid bestrichen. Es liegt dann richtig, wenn sich der hintere Rand im hinteren Scheidengewölbe und der vordere Rand hinter dem Schambein befindet. Der Muttermund muss innerhalb des Gummiringes ertastet werden können.

Nach dem Geschlechtsverkehr bleibt das Diaphragma noch für mindestens 6 bis 8 Stunden an Ort und Stelle. Scheidendiaphragmen gibt es in verschiedenen Größen. Welche Größe die geeignete ist, muss durch eine Ärztin/einen Arzt festgestellt werden. Eine einmal gefundene Größe ist allerdings nicht für alle Zeiten die richtige: Nach starkem Gewichtsverlust oder nach Geburten kann sich die benötigte Größe ändern. 
Verhütung mit einer Portiokappe

Die Portiokappe ist eine Plastik- oder Gummikappe, die über den Muttermund (die Portio) gestülpt wird und sich dort festsaugt. Der Muttermund ist der unterste Teil des Gebärmutterhalses, der in die Scheide hineinragt (siehe Anatomie). Die Wirkung der Portiokappe ist mit der des Diaphragmas vergleichbar, doch ist die Portiokappe wesentlich kleiner.

Wie das Diaphragma, so muss auch die Größe der Portiokappe von einer Ärztin/einem Arzt individuell angepasst werden. Die Einlage der Portiokappe – übrigens mindestens eine halbe Stunde vor dem Geschlechtsverkehr – ist schwieriger als beim Diaphragma, weil sie noch genauer sitzen muss. Die Portiokappe wird vor der Anwendung mit einem Spermizid bestrichen. Ihr Sitz an Ort und Stelle muss mit den Fingern sorgfältig kontrolliert werden. Nach dem Geschlechtsverkehr bleibt sie noch für mindestens 6 Stunden über dem Muttermund. Inzwischen gibt es eine Weiterentwicklung der Portiokappe, eine Verhütungskappe aus Silikon. Ihr unterer Rand ist verdickt, außerdem besitzt sie eine Art Ventil, das den Ansaugeffekt verstärkt. Die Verhütungskappe muss nicht individuell angepasst werden. Sie wird ebenfalls in Kombination mit Spermiziden angewendet und kann bis zu 48 Stunden in der Scheide verbleiben. Sie gilt als recht sicher (Pearl-Index vermutlich 1 - 2).

VorteileVorteil:
Verhütung bei Bedarf, nur örtliche Wirkung


NachteileNachteil:
Die konventionelle Portiokappe ist kein besonders sicheres Verhütungsmittel (Pearl-Index 6), sie ist schwierig zu handhaben, häufigstes Problem ist das Verrutschen der Portiokappe beim Geschlechtsverkehr.

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